Category: Erkenntnis

  • Die M Acht war mit mir.

    Vier Tage mit einer Leica M8. Ein etwas ernüchterter Erfahrungsbericht. Zu den fixen Ideen, die den Autor dieses Blogs langjährig verfolgen, gehören ein Hund und eine Leica (Messsucherkamera). Vor dem Hund ist mein Vermieter, vor der Leica die ökonomische Vernunft: Eine Leica-M-Ausrüstung – die dabei nur Zweitkamera wäre – wird nämlich sehr fix sehr teuer.…

  • „Der Kaiser von China” ist der König von Klagenfurt

    Siegtreffer mit der letzten Lesung. Tilmann Rammstedt gewinnt den diesjährigen Bachmannpreis (und den Publikumspreis noch dazu) für seinen todkomischen Romanauszug „Der Kaiser von China” (Text/Video). Und Überraschung: Der Autor dieses Blogs geht da mit dem Jury-Urteil völlig konform.

  • Halbzeitstand in Klagenfurt

    Die EM-Karawane ist längst gen Wien weitergezogen, dennoch: Endspiel in Klagenfurt. Man begeht wieder die „Tage der deutschsprachigen Literatur“, literaturszenesprachlich auch als Bachmannpreis oder nur einfach „Klagenfurt“ bekannt. Eine erste Analyse zur Halbzeitpause – etwas unvollständig, da heuer (ein wenig Klagenfurter Lokalkolorit muss schon sein …) die Texte tatsächlich erst zum Zeitpunkt der Lesung veröffentlicht…

  • Die Geburt des Events aus dem Geist der Philosophie

    „Festival der Philosophie“? – Philosophie als „Event“, das scheint ein Widerspruch in sich und Skepsis mehr als angebracht. Es muss dieser Wissenschaft nicht schaden, die akademische Feedback-Schleife, aus der im Allgemeinen höchstens mal eine Sloterdijkscher „Blase“ aufsteigt, zu verlassen. Allzu schnell läuft sie dabei allerdings Gefahr, als Prilblume auf den Fugen einer unrettbar beschädigten Moderne…

  • Die Moral. Von der Geschichte.

    Zurückgekehrt von Max Aues Weg durch den zweiten Weltkrieg lasse ich die öffentliche Diskussion der „Wohlgesinnten“ in Deutschland nochmal Revue passieren und bin verwundert: Die wichtigsten Aspekte scheinen mir in vielen Rezensionen unterbelichtet, die öffentliche Rezeption fast ein großes Missverständnis.

  • „Pornographie“ als Notwendigkeit eines literarischen Programms

    Die häufigsten Kritikpunkte an Jonathan Littells Die Wohlgesinnten lauten: „Kitsch“, „Pornographie“ und exzessive Gewaltdarstellungen á la Splatter-Movie. Die Frage ist: Findet man diese Aspekte in dem Roman, und wenn ja: Handelt es sich tatsächlich um literarische Unzulänglichkeiten?

  • Aue: Anders andersrum

    Ein paar Beobachtungen (Erkenntnisse?) zu Littells Hauptfigur Max Aue. Aue ist – darauf wurde in vielen Rezensionen hingewiesen – eine unwahrscheinliche, eher unrealististische Figur: Gebildet, schwul und „dennoch“ Angehöriger der SS, der den Massenmord organisiert und zum Teil auch selbst ausführt. Aue ist mit Sicherheit kein „exemplarischer“ (sofern es denn sowas gibt) Täter des 3.…

  • „Ich bin wie ihr.”

    Okay, so sonderlich originell ist meine Hypothese nicht: Schließlich wird Littell im ersten Kapitel nicht müde, das gleichsam Allgemein-Menschliche seines Ich-Erzählers Max Aue zu betonen. (Vielleicht hätte ich nicht nur den Teil 1 des Vorabdruckes im FAZ-Reading-Room lesen sollen …) „Trotzdem könntet ihr euch sagen, dass ihr das, was ich getan habe, genauso hättet tun…

  • Wohlgesinnte Vermutung

    Darauf habe ich mich seit Monaten gefreut: Obgleich mir die mediale Massenmobilmachung der Kultur-Ressorts diese Vorfreude fast ein wenig verdorben hat – denn Neugier und Interesse an französischer Literatur sind einfach zu groß, als dass ich alle Artikel zum Thema hätte ignorieren können –, werde ich mich morgen Vormittag auf den Weg in die Buchhandlung…

  • Zw-Ei-tstimme.

    Merke: Wer bei der (Wahl-)Werbung zu platt kalauert, wird ganz schnell das Opfer noch viel platterer Kalauer …