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Kommentierte Bibliographie mit Werken zu (und von) Hervé Guibert

Werke von Hervé Guibert:

Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat.
Hervé Guiberts bekanntestes Werk und zugleich die erste Auseinandersetzung mit seiner HIV-Infektion. Unabhängig von den Gründen, die zum Zeitpunkt seines Erscheinens zur internationalen Bekanntheit Guiberts führten – den „skandalösen“ Enthüllungen über Michel Foucaults Sexual- und Ableben, sowie dem Thema AIDS – bietet der Roman einen guten Einstieg in Guiberts autobiographisches Projekt.
(Deutsche Ausgabe vergriffen).

Phantom-Bild
Guiberts Essays über Fotografie, die von seinem Gebrauch des Mediums handeln und daher einen Teil des Projektes der Selbstenthüllung bilden.
(Deutsche Ausgabe vergriffen).

Das Paradies
Guibert lässt eine Fiktion mit dem Protagonisten Hervé Guibert auf die autobiographische „Wirklichkeit“ des Hervé Guiberts seiner übrigen Romane treffen, als deren „Fortsetzung“ der Roman ebenso zu lesen ist. Das beherrschende Thema des Romans ist die Frage nach den Formen und der Konstruktion von Identität, nach der „Wahrheit“ des Subjekts. Wobei es zum Verständnis beiträgt, wenn man bereits mit dem ein oder anderen Werk aus Guiberts Projekt der Selbstenthüllung vertraut ist.
(Deutsche Ausgabe vergriffen).

Verrückt nach Vincent
Guibert schildert – in fiktionalisierter Tagebuchform – seine „amour fou“ zu dem in seinen Romanen häufig erwähnten Vincent (siehe auch die Fotografie im Katalog zu den Darmstädter Tagen der Fotografie 2006). Die deutsche Ausgabe ist noch um „Die Hunde“ – Guiberts Versuch einer pornographischen Erzählung, die Michel Foucault gefallen könnte, es aber wohl nicht hat – ergänzt.

Photographien.
Bildband.
(Deutsche Ausgabe vergriffen).

Hintergrund: Roland Barthes

Über mich selbst.
Barthes verzichtet in seiner Autobiographie konsequenterweise auf jeden narrativen Strang und berichtet über sich selbst in lexikalisch angeordneten Textfragmenten. Starker theoretischer Einfluss auf Guiberts Werk, allerdings kann ich Guibert nur zustimmen, dass „das vielleicht nicht sein bestes Buch ist“.
(Deutsche Ausgabe vergriffen).


Der Tod des Autors
In: Das Rauschen der Sprache
Text über das Verhältnis moderner Subjektivität und das Verhältnis von Autor und Leser.


Die helle Kammer.

Barthes Buch über Fotografie. Gerade weil ich in vielen Punkten Barthes nicht folgen würde, halte ich es für einen sehr lesenswerten Text über die Theorie des Mediums.

Hintergrund: Michel Foucault

Sexualität und Wahrheit, Bd. I: Der Wille zum Wissen.
Der erste Band zu Michel Foucaults Studie über das Dispositiv (das postrukturalistische Buzzword ist hier leider unvermeidbar) der Sexualität enthält besonders im ersten Teil wichtige Gedanken zu Foucaults Theorie der Subjektivität.

„Was ist ein Autor?“ In ders.: „Schriften zur Literatur.“
Enthält sehr kompakt grundlegende Gedanken Foucaults zur Konstruktion des Autors. In vielen Punkten ist Guiberts autobiographisches Projekt als Reaktion auf Foucaults Werk zu lesen.