Liebes Tagebuch (10): Tugendterror

Liebes Tagebuch,

Gesundheitsvorsorge ist löblich und wichtig, zugequartzte Autos sind auch für Raucher unangenehm, aber was der Onkel Lauterbach da vorschlägt, geht eindeutig zu weit: Eltern soll Rauchen verboten werden.

Anscheinend gibt es für die Allzuständigkeit des Staates keine Grenze (außer z.B. beim Verfassen einer “Gesundheitsreform”, die nicht den Lobby-Ansprüchen des medizinisch-industriellen Komplexes entspricht). Was kommt als nächstes:

Eltern dürfen keine Kartoffel-Chips mehr konsumieren, weil dicke Kinder nicht mehr zur Verteidigung der Freiheit am Hindukusch geeignet sind?

Gepimpert wird zu Hause auch nicht mehr. Die Folgen für zufällig dazustossende Kinder sind schließlch in Literatur, Film und vor allem dem TV bestens dokumentiert.

Zur Mediennutzung müssen Papi und Mami eh’ nach draussen, weil sonst Christian Pfeiffer kommt – oder falls die Eltern FAZ lesen – die Kinder durch alte Rechtschreibung verwirrt werden.

Am Besten, die Kinder werden sofort nach der Geburt bei Frau von der Leyen abgegeben – denn anscheinend können nur Mitglieder der Großen-Koalitions-Regierung das artgerechte Heranwachsen gesunder Beitragszahler garantieren. Oder – noch besser als am Besten – wir begeben uns gleich alle in die Aufsicht unserer selbsternannten Tugendwächter.

Das hätte dann auch den Vorteil, dass die entmündigten Bürger das nächste Mal mehr nachdem Geschmack der Politiker wählen und endlich durchgeregiert werden kann.

Du hast Recht, Liebes Tagebuch: Ich bin sauer und dieser Eintrag ist überzogen polemisch. Aber der Vorschlag von Onkel Lauterbach ist ja wohl auch überzogen.


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