Liebes Tagebuch (23a): IM „Strampler“ muss zu Hause bleiben.

Liebe Kinder,
Ihr könnt Geheimtinte, Röntgenbrille und Fingerabdruckpulver wieder einpacken. Der Bundeswettbewerb „Jugend schnüffelt“ ist – kaum ausgelobt – schon wieder abgeblasen. Das Echo auf Tante Ursulas Vorschlag, eine Armee pubertierender Aushilfs-Agenten in Deutschlands Trinkhallen und Videotheken ermitteln zu lassen, ist nicht zum Wohlgefallen der Urheberin und ihrer Vorgesetzten ausgefallen und daher fällt jetzt die ganze Aktion aus.

Den „weiteren Gespächsbedarf“, den Tante Ursels Chefin „M“ sieht, kann man auch ohne Geheimagenten-Handbuch als Politiker-Sprech für „Ab mit der Idee in die Tonne“ dekodieren und Experten-Kommisionen („Runde Tische“) sind nun einmal die todsichere Geheimwaffe zur stillen Beseitigung unliebsamer Gesetzesvorschläge.

Aber seid nicht traurig: Wenn‘s mit der Karriere als Schnapsverkaufs-Schnüffler nix wird, vielleicht habt ihr ja auch Lust mal „Politikbetrieb“ zu spielen. Da darf man auch nach Herzenslust Hauen und Durchstechen und zur frühkindlichen Förderung von List, Tücke und Hinterfotzigkeit ist es eigentlich noch viel geeigneter. Aber vielleicht seid ja ihr ja ohnehin schon im Kindergarten …


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